Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar waren mehr als vier Millionen Menschen gezwungen, aus ihrem Land zu fliehen. Binnenvertriebene in der gesamten Ukraine sind einem ständigen Terror ausgesetzt, da die russischen Streitkräfte ihre Häuser, Krankenhäuser und wichtige Infrastrukturen angreifen und die humanitäre Hilfe einschränken.
In Zeiten von Konflikten und Kriegen kämpfen Menschen darum, Zugang zu Unterkunft, Lebensmitteln, medizinischer Versorgung und anderen grundlegenden Dingen zu erhalten.
Die Vertreibung der Ukrainer*innen hat die weltweite Geflüchtetenkrise verschärft: 82,4 Millionen Menschen sind aufgrund von Konflikten, Gewalt, Verfolgung oder Menschenrechtsverletzungen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Infolgedessen sind die überlasteten und unterfinanzierten humanitären Initiativen dringend auf Unterstützung angewiesen, um sich auf die Bedürfnisse von Flüchtenden überall einzustellen.
Die anhaltenden Konflikte im Jemen, in Syrien und am Horn von Afrika haben nicht nur zu Vertreibungen, sondern auch zu einem alarmierend hohen Maß an Armut und Hunger geführt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Afghanistans ist zum Beispiel auf humanitäre Hilfe angewiesen, um zu überleben. 2,5 Millionen sind bereits aus dem Land geflohen.
Den humanitären Organisationen fehlen seit Langem die nötigen Mittel, um diese Krisen angemessen zu bewältigen – und COVID-19 hat diese Problematik noch verschärft. Viele einkommensstarke Länder, die Ressourcen für die Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie auf ihre Bevölkerung bereitstellen, haben ihre Beiträge zur grundlegenden humanitären Hilfe gekürzt, so dass die Bemühungen nicht mehr ausreichend unterstützt werden.
Deswegen müssen wir jetzt gemeinsam handeln! Gemeinsam mit Global Citizens rufen wir im Rahmen der Kampagne "Stand Up For Ukraine" zu Zusagen in Milliardenhöhe von Politik und Unternehmen für humanitäre Hilfe auf.
Die Kampagne umfasst eine weltweite Social Media-Aktion am 8. April und einen Gebergipfel am 9. April. Das Ziel: Die Mobilisierung von Geldern, um die Krise in der Ukraine zu bewältigen und die Menschen zu unterstützen, die in allen Teilen der Welt auf der Flucht sind.
3 Dinge, die du über Stand Up For Ukraine und die globale Geflüchtetenkrise wissen solltest
- Mehr als vier Millionen Menschen sind seit dem 24. Februar aus der Ukraine geflohen und fast jede Minute wird ein ukrainisches Kind zu einer*m Geflüchteten.
- Das UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, meldete eine Finanzierungslücke von rund zehn Milliarden US-Dollar (rund 9,12 Milliarden Euro) zur Bewältigung der weltweiten Geflüchtetenkrise in 133 Ländern und Gebieten.
- Die Kampagne Stand Up For Ukraine, zu der auch eine weltweite Social Media-Aktion am 8. April und ein Gebergipfel am 9. April gehören, zielt darauf ab, Milliarden von US-Dollar zur Unterstützung humanitärer Hilfe für die Ukraine und für Geflüchtete weltweit zu mobilisieren.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Stand Up For Ukraine
Angesichts der anhaltenden humanitären Krise in seinem Land rief der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die internationale Gemeinschaft in einer Videoansprache am 26. März dazu auf, "für die Ukraine einzustehen" und den von der russischen Invasion Betroffenen zu helfen.
Als Reaktion darauf haben die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und der kanadische Premierminister Justin Trudeau in Zusammenarbeit mit Global Citizen den Gebergipfel Stand Up For Ukraine angekündigt.
"Aber es gibt noch so viel zu tun – und die tapferen Menschen in der Ukraine verdienen die Solidarität von Bürger*innen und Staaten in aller Welt", erklärt Von der Leyen. "Gemeinsam können wir ihnen ein sicheres Zuhause geben und in dieser dunklen Stunde etwas Licht in ihr Leben bringen."
Der Gebergipfel bildet den Höhepunkt der von Global Citizen unterstützten globalen Social Media-Aktion die am 8. April stattfindet und bei der Musiker*innen, Athlet*innen, Aktivist*innen und andere Persönlichkeiten die Regierungen, Institutionen, Unternehmen und Einzelpersonen auffordern werden, die humanitäre Hilfe in der Ukraine und anderen Regionen der Welt zu unterstützen.
"Ich bitte euch alle, Musiker*innen, Schauspieler*innen, Sportler*innen, Geschäftsleute, Politiker*innen, einfach alle, sich der Kampagne anzuschließen: Stand Up For Ukraine", sagt Selenskyj im Video.
Warum setzen sich Ursula von der Leyen und Justin Trudeau für Stand Up For Ukraine ein?
Als Präsidentin der Europäischen Kommission steht von der Leyen repräsentativ für die Europäische Union, die humanitäre Hilfe leisten muss, um all die geflüchteten Ukrainer*innen zu unterstützen. Und vor der Invasion Russlands lebten die meisten Ukrainer*innen außerhalb des eigenen Landes in Kanada, weswegen der Premierminister einen Schwerpunkt darauf setzt, sich für diese Bevölkerungsgruppe einzusetzen.
Warum findet der Gebergipfel in Polen statt?
Die für den 9. April in Warschau, Polen, geplante Veranstaltung bietet führenden Politiker*innen und Unternehmen aus aller Welt die Gelegenheit, humanitäre Mittel für die von dem Konflikt betroffene Zivilbevölkerung und für andere globale humanitäre Prioritäten aufzustocken. Als das Land, das die meisten Geflüchteten aus der Ukraine empfangen hat, ist Polen ein wichtiger Partner, damit die Stimmen der Ukrainer*innen gehört werden.
Wie unterstützt Global Citizen den Gebergipfel?
Global Citizen nutzt ihre Plattform, um bereits vor dem Gebergipfel so viele Menschen wie möglich zu mobilisieren, damit sie Druck auf Entscheidungsträger*innen ausüben. Ziel muss es sein dringend benötigte Gelder für humanitäre Hilfe in Milliardenhöhe zusammenzutragen. Global Citizen bringt mit dem einzigartigen Konzept Pop und Policy zusammen und sorgt dafür, dass Weltstars bei diesem Gebergipfel ihre Reichweite nutzen, um Regierungen zum Handeln aufzufordern.
Wohin gehen die Spenden?
Finanzielle Zusagen, die am 9. April gemacht werden, gehen an UN-Organisationen wie das Flüchlingshilfswerk UNHCR, den Bildungsfonds Education Cannot Wait, die Weltgesundheitsorganisation, UN Women und andere sowie an den Ukraine Crisis Relief Fund von GlobalGiving, der mehr als 30 Basisorganisationen in der Region unterstützt.
Wie stellt Global Citizen sicher, dass die finanziellen Mittel bei den Organisationen ankommen?
Wie bei allen Veranstaltungen, die durch Global Citizen unterstützt werden, überwachen wir, dass die finanziellen Zusagen und Spenden bei den entsprechenden Organisationen ankommen. Jede Zusage wird vom Moment, in dem sie angekündigt wird, bis zu ihrer Ankunft in dem jeweiligen Projekt oder in der Organisation verfolgt. Entscheidungsträger*innen an ihre Verantwortung bei ihren politischen und finanziellen Zusagen zu erinnern, ist zentraler Teil unseres Aktivismus- und Advocacy-Modells. Hier erfährst du mehr darüber.
Wer ist bereits bei der Kampagne dabei?
Viele Menschen, die an vorderster Front von der Krise betroffen sind, haben Videos mit dem Hashtag #StandUpForUkraine gepostet, in denen sie ihre Erfahrungen aus erster Hand mitteilen und die politischen Entscheidungsträger*innen auffordern, mehr zu tun.
Diese Weltstars und Organisationen beteiligen sich an der Kampagne: Abel “The Weeknd” Tesfaye, Adam Durica, Adam Lambert, Aitana, Alanis Morissette, Alejandro Sanz, Alex Len, Alexandra Stan, Angélique Kidjo, Annie Lennox, Antykila, Arlo Parks, Ashlee Simpson, Au/Ra, Axelle Red, Barenaked Ladies, Bastille, Becky Lynch, Bevy Smith, Billie Eilish, Billy Joel, Billy Porter, Bridget Moynahan, Bruce Springsteen, Carole King, Celine Dion, Chris Isaak, Chris Rock, Chris Tomlin, Christine and the Queens, Connie Britton, Dave Matthews, Daymond John, Demi Lovato, Dora Jar, Drew McIntyre, Dylan Dunlap, Ellen DeGeneres, Ellie Goulding, Elton John und David Furnish, Evan Ross, Fall Out Boy, Finn Bälor, FINNEAS, Garth Brooks und Trisha Yearwood, Gelila Assefa Puck, Gloria Steinem, Green Day, Herbert Grönemeyer, Hozier, Hugh Jackman und Deborra-lee Furness, Igo, Isha Sesay, Jamala, Jesse McCartney, Jon Batiste, Jon Bon Jovi, Jonas Brothers, Juanes, Julian Lennon, Kacey Musgraves, Kalush, Katy Perry, Kesha, KD Lang, Lennon Stella, Leon Bridges, Lola Lennox, Little Big, Luis Fonsi, Luke Combs, Madonna, MÅNESKIN, Masha Efrosinina, Max Kilman, Metallica, Michael Blackson, Miley Cyrus, Mirai, Miyavi, Nicky Jam, Nigel Barker, Nikolaj Coster-Waldau, Noah Cyrus, Nuno Bettencourt, Ozzy Osbourne, Padma Lakshmi, Panic! At The Disco, Pearl Jam, Pharrell Williams, Priyanka Chopra Jonas, Rachel Brosnahan, Radiohead, Red Hot Chili Peppers, Rita Ora, Rufus Wainwright, Ryan Tedder, Sarsa, Seth ‘Freakin’ Rollins, Shaquille O’Neal, SOFI TUKKER, Stevie Nicks, Stevie Wonder, Sviatoslav “Svi” Mykhailiuk, Tame Impala, Third Eye Blind, U2, Ukulele U, Usher, Vito Bambino, Vitaly Potapenko, Weezer, Within Temptation, Young Leosia, Zucchero, 5 Seconds of Summer, die NBA, NBPA, NHL Alumni Association, und WWE.
Die Kampagne wird auch von Andrej Plenković, Ministerpräsident von Kroatien, Mette Frederiksen, Ministerpräsidentin von Dänemark, Janez Janša, Ministerpräsident von Slowenien, Alexander De Croo, Ministerpräsident von Belgien, Jonas Gahr Støre, Ministerpräsident von Norwegen, und Magdalena Andersson, Ministerpräsidentin von Schweden, unterstützt.
Was kann ich als Global Citizen tun?
1. Nimm an der Social Media-Aktion teil
Sei am 8. April bei der Social Media-Aktion dabei und fordere die Staats- und Regierungschef*innen der Welt auf, finanzielle Zusagen für humanitäre Hilfe zu machen. Wir brauchen so viele Stimmen wie möglich, die sich im Vorfeld der Spendenaktion beteiligen, damit die Mächtigsten der Welt den Menschen in Not nicht den Rücken zukehren.
Unterzeichne jetzt, dass du an der Stand Up For Ukraine Social Media-Aktion teilnimmst und wir senden dir alle Infos, die du brauchst, um aktiv zu werden.
Am 8. April kannst du die Botschaften der anderen auf deinem Social Media teilen und deine eigene Videobotschaft unter dem Hashtag #StandUpForUkraine posten.
2. Spende an Organisationen, die die Ukraine unterstützen
Neben der Teilnahme an der Social Media-Aktion kannst du für den Ukraine Crisis Relief Fund von GlobalGiving spenden. Der Fonds unterstützt das GlobalGiving-Netzwerk von über 30 Basis-NGOs, die den betroffenen Communities in der Ukraine und den umliegenden Regionen Lebensmittel, sauberes Wasser, Gesundheitsversorgung, Bildung und andere Formen der Hilfe zur Verfügung stellen.
Wir haben zudem eine Liste mit Möglichkeiten zusammengestellt, wie du die Ukraine unterstützen kannst, einschließlich Ideen, wie du Informationen verbreiten und gefährdeten Bevölkerungsgruppen helfen kannst.
Die Beiträge zu humanitärer Hilfe für die Ukraine müssen zusätzlich zu den bestehenden Zusagen für die Unterstützung von Geflüchteten in anderen Teilen der Welt geleistet werden. Da die Hilfsinitiativen weiterhin mit einem Mangel an Finanzmitteln zu kämpfen haben, muss die Welt endlich ihren Teil zur Bewältigung der globalen Krisen beitragen.