Was wären wir ohne unsere guten Freunde. Das gilt auf für die bekannteste junge Fürsprecherin für das Recht auf Bildung für Mädchen weltweit - Malala Yousafzai.
Wer immer Malalas Schritte der letzten Jahre ein klein wenig verfolgt hat, hat mit Sicherheit schon ihre ebenso engagierten Freundinnen gesehen. Sie standen zusammen mit ihr auf der Bühne, als Malala 2014 den Friedensnobelpreis entgegen nahm, ebenso dieses Jahr auf unserer Global Citizen Bühne in New York. Gemeinsam riefen sie weltweite Staats- und Regierungschefs dazu auf, sich für das Recht auf Bildung für alle Kinder dieser Welt einzusetzen. 

Mit ihren eigenen, unglaublich inspirierenden Geschichten sind sie der lebende Beweis dafür, dass (um es in Malalas Worten zu sagen) 'ein Buch und ein Stift das Leben eines Kindes ändern kann'.
Lernt einige der großartigen Mädchen und jungen Frauen kennen, die sich gemeinsam mit Malala für ein Recht auf Bildung einsetzen:

Kainat (18) 

Image: Tanya Malott / Malala Fund

Aufgewachsen in Pakistan, hat Kainat die Gefahren des Terrorismus hautnah miterlebt, die vor allem all den Mädchen drohen, die eine Schule besuchen wollen. An dem Tag im Jahr 2012, an dem Malala auf dem Nachhause Weg von der Schule angeschossen wurde, saß Kainat neben Malala in dem besagten Bus und wurde bei dem Angriff ebenfalls verletzt.

 Beide Mädchen sind bis heute gute Freundinnen und beide haben beschlossen, sich von diesem grausamen Ereignis nicht einschüchtern zu lassen. Kainat studiert inzwischen in England und will einmal Ärztin werden, mit der Absicht, Menschen in Not zu helfen.

„Egal in welcher Situation, man sollte niemals Angst haben. Denn man kann alles erreichen wenn man es nur will. Und Deine Freunde sind immer bei dir. Bildung ist ein Recht und jedem sollte sein Recht zustehen. Wenn Du entsprechend ausgebildet bist, stehen dir alle Türen offen. Bist du es nicht, kannst du Deine Ambitionen nicht erfüllen." 

Shazia (17) 

Image: Tanya Malott / Malala Fund

Auch Shazia saß zusammen mit Kainat und Malala in besagtem Schulbus und wurde bei dem Angriff am Hals verletzt. Inzwischen studierte sie wie Kainat in England.

Shazia vermisst ihre Heimat Pakistan sehr. Aber sie erinnert sich auch an die strikten Regeln, die es Mädchen fast unmöglich machten, Zugang zu Bildugn zu erhalten. "Es war extrem schwierig für Mädchen vor die Tür zu gehen, geschweige denn eine Schule zu besuchen. Die Taliban hatte strenge Regeln, wir mussten zu jeder Zeit unser Gesicht und unseren ganzen Körper verhüllen. Es waren schwierige Zeiten und jeder blieb die meiste Zeit im Haus." Aber auch Shazia ist zuversichtlich, dass Dinge sich ändern werden.

„Als Malala begann, sich für das Recht auf Bildung für alle Mädchen einzusetzen, hat mich das dazu inspiriert, ebenfalls meine Stimme dafür zu erheben. Warum sollte nicht jedes Mädchen darauf bestehen, ein Recht auf Bildung zu haben? Deswegen ist Malala mein persönliches Vorbild. Dank ihr können wir wieder zur Schule gehen. Lange Zeit sah es hoffnungslos für uns aus, aber jetzt habe ich Hoffnung, hat Malala mit Hoffnung gegeben." 

Muzoon (17)

Image: Malin Fezehai / HUMAN for Malala Fund

2014 trafen sich Muzoon und Malala zum ersten Mal in einem Flüchtlingslager in Jordanien. Die damals 16-jährige Syrierin hatte sich ähnlich wie Malala das Ziel gesetzt, ein Recht auf Bildung für alle Mädchen zu fordern - und mit den Mädchen im Flüchtlingslager anzufangen. Muzoon will Journalistin werden und sich für die Menschen einsetzen. Sie arbeitet bereits mit verschiedenen Organisationen zusammen, die sich gegen Kinderheirat einsetzen und darauf bedacht sind, Mädchen und Jungs in Flüchtlingslagern eine Schulbildung zu ermöglichen.

„Für mich ist Malala eine Heldin. Sie hat schon so viel durchgemacht und hat beinahe ihr Leben verloren. Für mich als Flüchtling bedeutet das, dass ich die Hoffnung nicht verlieren brauche, und dass auch ich eine Schulbildung erhalten kann. Viele Probleme lassen sich lösen, wenn wir es schaffen könnten, den Flüchtlingskindern den Zugang zu Schulbildung zu ermöglichen."

Amina (19)

Image: Malin Fezehai / HUMAN for Malala Fund

Amina ist der lebende Beweis dafür, was eine junge Frau alles erreichen kann wenn sie die Möglichkeit erhält, eine 12-jährige Schulbildung abzuschließen. Die heute 18-jährige ist einer der wenigen Glücklichen, die in ihrer Heimat in Nord Nigeria eine weiterführende Schule abgeschlossen hat.
Dabei wuchs Amina mit der Sorge auf, dass ihre Eltern den Aussagen der Freunde, Nachbarn und der Gemeinde nachgeben würde, die alle forderten, dass Amina verheiratet werden sollte, da der weit verbreitete Glauben vorherrscht, eine Ausbildung lohnt sich nur für junge Männer. Aber Aminas Eltern konnten es sich leisten, ihre Tochter zur Schule zu schicken und motivierten sie sogar dazu, zu lernen. Amina hatte das große Glück, ihr volles Potential ausschöpfen zu dürfen.  

Heute ist Amina eine unermüdliche und leidenschaftliche Fürsprecherin für das Recht auf Bildung für Mädchen auf der ganzen Welt.

„Ich ermutige jeden, vor allem Eltern dazu, ihre Töchter zur Schule zu schicken. Ein Mädchen auszubilden bedeutet, die ganze Nation auszubilden. Mein Ratschlag an jedes Mädchen lautet: traue dich, Bildung zu verlangen, es ist dein Recht." 


Der 'Malala Fund' setzt sich dafür ein, dass jedes Mädchen das Recht auf eine kostenfreie und qualitativ gute 12-jährige Schulbildung erhält - denn nur so können Mädchen und Frauen ihr volles Potentia ausschöpfen. Wer das auch so sieht und Malala und ihren Malala Fund unterstützen möchte, dann hier aktiv werden und dazu beitragen, dass Malalas Aufruf in die Welt hinausgetragen wird!

Editorial

Gerechtigkeit fordern

Das sind Malalas großartige & inspirierende Freundinnen

Ein Beitrag von Yosola Olorunshola