Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – kurz MINT genannt – sind die Bereiche, in denen in einigen Ländern Mädchen und Frauen bisher noch nicht oft vertreten sind. Dabei gibt es viele gute Gründe, warum die Welt sich mehr Frauen in diesen Fachbereichen wünscht – der beste Grund ist wohl, damit sie die Welt retten.
So auch die Idee von fünf Mädchen aus Kambodscha, die der Einladung von Google gefolgt sind und diesen Sommer im Silicon Valley an einem Wettbewerb für App-Entwickler teilnahmen. Mit ihrer App wollen sie den Kampf gegen Armut in ihrem Heimatland aufnehmen, so berichtet es die Voice of America (VOA).
Die App trägt den Namen „Cambodian Identity Product“. Die Idee dahinter: Die App soll die lokal produzierten und traditionellen Güter Kambodschas dem wachsenden Tourismussektor präsentieren. Dadurch sollen die Preise steigen und die Armut sinken, erzählte das junge Erfinder-Team VOA vor dem Wettbewerb.
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Die Mädchen sind zwischen 10 - 12 Jahren alt und Schülerinnen am Ligar Learning Center in der Nähe von Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh. Sie wurden unter mehr als 1.000 Bewerbern ausgewählt, um ihre Idee in der finalen Runde des „Technovation-Wettbewerbs“ vorzuführen, die speziell für Apps gedacht war, die zur Erreichung der UN-Entwicklungsziele beitragen.
Die Mädchen haben an einem 12-wöchigen Trainingskurs teilgenommen, bei dem sie Grundlagen der Unternehmensführung und Programmieren lernten, um ihre App entwickeln zu können. Danach ging es in den Wettkampf mit Teams aus Hong Kong, Indien, Armenien, Kenia, Kanada, den USA und dem Sieger aus Kasachstan.
Chea Sopheata, 11, ist eine der fünf Entwicklerinnen aus Kambodscha und erklärt ihr Vorhaben gegenüber der Jury wie folgt: „Wir wollen die Arbeitsmöglichkeiten für Kambodschaner erhöhen und die Anzahl der Arbeitsmigranten und die Armut im Land verringern, indem Kambodschaner hier genug Geld verdienen können.“
Dass die Mädchen aus Kambodscha ins Silicon Valley reisten, um hier ihre Idee zu präsentieren, ist bereits bemerkenswert. Vor allem wenn man die Tatsache hinzuzieht, dass in ihrem Heimatland gerade einmal 14 Prozent der MINT-Studenten Mädchen sind.
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