Anmerkungen der Redaktion: Die schwimmende Schule Makotos wurde bei einem schweren Sturm im Juni 2016 zerstört. Seitdem ist die Zukunft der Schule leider ungewiss.

Für die 22 Millionen Einwohner*innen von Lagos, Nigeria, der bevölkerungsreichsten Stadt in Afrika, gehören der Kampf gegen den Klimawandel und die fortschreitende Urbanisierung inzwischen zum Alltag.

Das zeigt sich besonders in der Gemeinde Makoko. Früher war Makoko ein kleines Fischerdorf, heute ist es ein Slum und Teil der Millionenstadt. Die fast 100.000 Einwohner*innen Makokos leben hauptsächlich in Pfahlbauten auf dem Wasser der Lagos Lagune.

Image: Iwan Baan / NLÉ
Hier gibt es weder asphaltierte Straßen noch eine stabile Infrastruktur. Die "Wasserstadt" ist im Laufe der Zeit einfach mitgewachsen, sodass sich die Menschen an das Leben auf dem Wasser angepasst haben. Die meisten Bewohner*innen leben bis heute vom Fischfang, der Holzverarbeitung und dem Verkauf von Waren.

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Kurzzeitig stand das "Venedig Afrikas" vor dem Aus, als die Regierung in Lagos Pläne verfolgte, die Gemeinde aufzulösen. Bis der Architekt Kunle Adeyemi und sein Team von NLÉ sich einschalteten und eine Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinde anboten, um eine "schwimmende Schule" zu bauen. Das Projekt überzeugte die Regierung, von der Auflösung abzusehen.

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Ursprünglich sah das Projekt vor, den englisch-sprachigen "Whanyinna"- Kindergarten und die dazugehörige Grundschule zu sanieren – die einzigen ihrer Art in der gesamten Gemeinde. Beide waren von vorangegangenen Überflutungen stark beschädigt. Dadurch war es den Kinder und Schüler*innen nahezu unmöglich, die Einrichtungen zu nutzen, geschweige denn eine kontinuierliche Schulbildung zu erhalten.  

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Doch Kunle Adeyemi wollte nicht nur das Überflutungsproblem beheben, sondern soziale und umweltfreundliche Aspekte mit einbauen. Das war die Geburtstunde dieser schwimmenden Schule. Sie besteht aus einer kostengünstigen, dreistöckigen Struktur in Form eines großen A's und schwimmt auf 250 Plastikfässern. Das Konstrukt lässt sich dadurch leicht manövrieren und kann sich dem steigenden und sinkenden Wasserspiegel leicht anpassen.

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Und die Schule hat fast alles, was man sich wünschen kann: einen großen Spielbereich, Klassenräume, eine Regenwasserauffanganlage und Kompost-Toiletten. Das Konstrukt wurde von vornherein so konzipiert, das es auch als Gemeindezentrum, Gesundheitsklinik und Unterhaltunsort für die Gemeinde dienen kann.  



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Im Jahr 2013 wurde das Projekt erfolgreich zu Ende gebaut und ist seitdem im Einsatz. Heute beherbergt die schwimmende Schule mehr als 100 Grundschüler*innen aus der Makoko Gemeinde. 

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In einem Land, in dem Stromausfälle zum Alltag gehören und Müll viel zu häufig illegal einfach in der Natur abgeladen wird, ist eine schwimmende, ökologisch nachhaltige Schule eine Inspiration für ganz Nigeria. Auch die Regierung zeigte sich begeistert. Im Dezember 2015 erhielt die Schule sogar die finanzielle Unterstützung, um Solarzellen zu installieren und eigenen Strom zu erzeugen. 

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Abgesehen von der Tatsache, dass Kinder nun die Chance auf eine grundlegende Schulbildung haben, hat der Erfolg der schwimmenden Schule in Makoko auch die zuständige Behörde für Stadtentwicklung inspiriert. So soll die Schule als Vorbild für weitere schwimmende Projekte für die "Wasserstadt" Makoko dienen, um die Gemeinde nachhaltig zu unterstützen und zu fördern.


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Dieses Projekt ist ein spannender und motivierender Beweis dafür, wie eine gute Idee und viel Willenskraft dazu beitragen können, eine ganze Gemeinde zum Besseren zu verändern. Hut ab!


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Ein Beitrag von Damilola Odufuwa