Wenn dich jemanden fragen würde: „Welches Land hat wohl den größten positiven Einfluss auf die Welt?", würde dir dein Heimatland in den Sinn kommen?

Das Forschungsunternehmen 'Ipsos' hat Ergebnisse seiner Umfrage veröffentlicht, in der diese Frage mehr als 18.000 Menschen in 25 Ländern gestellt wurde. Ipsos legte den Teilnehmern eine Liste mit 25 Ländern und supranationale Regierungsstellen (wie zum Beispiel die Europäische Union) vor und fragte, wer davon sie glauben "einen positiven oder negativen Einfluss auf die Weltpolitik hat".

Einen Auszug der Ergebnisse seht ihr unten. 

Allerdings ist fraglich, wie repräsentativ diese Umfrage ist. Angefangen bei der Tatsache, dass nur 25 Länder zur Auswahl standen - immerhin zählt unser Planet über 194 Staaten. Hinzu kommt die Frage, wer genau befragt wurde. Gab es einen repräsentativen Durchschnitt der Gesellschaft oder wurden nur gewisse Gesellschaftsschichten befragt?  

Solche Studien sind also ein interessanter Ansatzpunkt, dürfen allerdings weder als allgemeingültig noch als oberste Instanz gesehen werden.

5/ Frankreich: 59%, 'insgesamt positiv'

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Frankreich fiel im Vergleich zur Umfrage aus dem letzten Jahr um 12% zurück, zählt allerdings laut dieser Studie immer noch als Land, das einen durchaus positiven Einfluss auf die Weltpolitik hat. Der Rückgang kann eventuell mit einem Anstieg des Anti-Einwanderer-Nationalismus zu tun haben, der vor den Wahlen vermehrt Aufmerksamkeit bekam. Das Land hat am Ende allerdings nicht die als rechtsextrem geltende Kandidatin Marine Le Pen gewählt.

Frankreich hat ein allgemein starkes Programm für Entwicklungshilfe, das sich auf vier Hauptthemen konzentriert: die Bekämpfung des Klimawandels und der Schutz der Umwelt; humanitäre Entwicklung und Geschlechtergleichstellung; wirtschaftliche Entwicklung für sozialen Fortschritt sowie die Förderung von Menschenrechten, Stabilität und Frieden.

Die Welt könnte sicherlich ein bisschen mehr von all diesen Dingen gebrauchen.

4/ Die Vereinten Nationen: 64%, 'insgesamt positiv'

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Auf Platz Vier ist kein Land, sondern ein Konglomerat aus 193 Mitgliedstaaten, die sich der Umsetzung einer gemeinsamen Mission, festgehalten in der Charta der Organisation in 1945, verschrieben haben. Die UN macht sich für eine Entwicklung auf der ganzen Welt stark, daher ist es nicht unbedingt überraschend, dass die Mehrheit der Befragten sie als positive Kraft sieht.

Angesichts der jüngsten Flüchtlingskrisen in unzähligen Regionen auf der ganzen Welt, ist die UN eine aktive Kraft in der Bereitstellung von Hilfe für schutzbedürftige Menschen. Auch Global Citizen macht sich für die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung stark - und du kannst dich uns anschließen, indem du hier aktiv wirst.

3/ Deutschland: 67%, 'insgesamt positiv'

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Im Vergleich zum Vorjahr ist Deutschland im Ranking zwar um 6% gefallen, von der internationalen Gemeinschaft wird der Staat aber immer noch als eine durchweg starke Kraft des Guten auf der ganzen Welt angesehen.

Vor allem nach der Wahl von Donald Trump als Präsident der USA und der Annahme, dass sich das Land damit einer mehr nationalistischen Agenda zuwenden wird, hegen viele die Hoffnung, dass Deutschland weiterhin als Vorbild und Verfechter für demokratische Werte eintritt.

Deutschland investiert derzeit soviel wie nie zuvor in die Entwicklungszusammenarbeit und ist nach den USA und Großbritannien der drittgrößte finanzielle Unterstützer weltweit.

2/ Australien: 79%,  'insgesamt positiv'

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Mit einer beeindruckenden Bewertung von 79% wird 'Down Under' von den Befragten als einer der Hauptakteure gesehen, wenn es darum geht, einen positiven Einfluss auf die Welt auszuüben. Laut eigenen Aussagen stellt die australische Regierung Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit in über 30 Ländern zur Verfügung. Ziel des Entwicklungsprogramms ist es, „den Wohlstand zu fördern, Armut zu verringern und Stabilität zu verbessern".

Die jüngsten Kürzungen der Entwicklungshilfe haben jedoch zu einigen Kontroversen im Land geführt. Einige Australier sind der Überzeugung, dass Geld, statt in die Entwicklungshilfe zu fließen, stattdessen im eigenen Land ausgegeben werden soll. Gegenstimmen hingegen argumentieren, dass das Land, das weltweit zu den 15 reichsten Ländern der Welt zählt, genug Mittel hat, um beides zu tun. Eine erst kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass diese Hilfe in der Tat eine gute Investition ist, die dem Land für jeden ausgegebenen Dollar letztendlich höhere Einnahmen im eigenen Land bringt.

1/ Kanada: 81%, 'insgesamt positiv'

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Natürlich. Kanada. Es ist für viele wahrscheinlich keine Überraschung, dass die Kanadier den Preis für den 'positivsten Einfluss auf unsere Welt' mit nach Hause nehmen (den sie übrigens auch schon letztes Jahr für sich beansprucht haben). Während viele der anderen Kandidaten in den letzten 12 Monaten Prozentpunkte verloren haben, hat nur Kanada sein Ranking von 81% beibehalten können.

Wie macht Kanada das? Vielleicht liegt es an Premierminister Justin Trudeau, der von sich Reden macht, indem er eine scheinbar umgekehrte Haltung im Vergleich zu den Nachbarn USA einzunehmen scheint, wenn es um das Thema Einwanderungspolitik geht. Es sieht so aus, als würde die Welt dies zur Kenntnis nehmen.

Apropros USA - das Land unter Präsident Trump wurde mit 40% auf Platz 10 gewählt. 

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Ein Beitrag von Andrew McMaster  und  Erica Sánchez