Auf dem ersten Foto sieht man einen Mann, der in einem Wald voller Plastikmüll sitzt. Auf dem nächsten Bild steht er im selben Wald - allerdings ist dieser jetzt von Abfällen befreit. Randvoll gefüllte Müllsäcke reihen sich aneinander, als Beweis für die Arbeit, die der Mann bei der Aufräumaktion geleistet hat.
Es ist ein einfaches Vorher-Nachher-Konzept, das auf Social Media Plattformen wie Instagram, Reddit und Twitter seit Sonntag die Runde macht, berichtet das US-Magazin Time. Und auch der im Post genutzte Hashtag #trashtag gewinnt weltweit an Bedeutung und ruft zum Handeln auf.
“Hier ist eine neue Herausforderung für euch gelangweilte Teenager", lautet der Text auf dem Bild. "Macht ein Foto von einer Gegend, die dringend gesäubert oder aufgeräumt werden muss, und dann macht ein Foto, nachdem ihr etwas dagegen getan hast, und postet es. #trashtag."
Die Challenge scheint zu fruchten. Inzwischen lassen sich Fotos von Aufräumaktionen in Wäldern, an Stränden, in Straßenzügen und Städten, Parks und an vielen weiteren Orten finden.
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Die #trashtag-Challenge wurde laut Mashable erstmals 2015 vom dem Outdoor-Bekleidungsunternehmen UCO gestartet. Im Rahmen der ursprünglichen Challenge wurden bis Oktober 2016 rund 10.000 Plastikteile bei Aufräumaktionen aufgesammelt.
Doch dieses Mal scheint die Sache wesentlich größere Dimensionen angenommen zu haben.
Inzwischen ist die #trashtag-Challenge Teil einer weltweiten Bewegung von Menschen, die sich mit dem Problem der Plastikverschmutzung befassen und aktiv dagegen vorgehen. In Indien, Norwegen und Thailand zum Beispiel wurden groß angelegte Plastikmüll-Aufräumarbeiten durchgeführt und die Aktionen haben aus einigen Einwohnern lokale Umweltschützer gemacht - ein wichtiger Schritt, um dafür zu sorgen, dass solche Gegenden auch langfristig sauber bleiben.
Seit 1950 haben wir Menschen 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff hergestellt, was einem Gewicht von einer Milliarde Elefanten entspricht. Obwohl Kunststoffhersteller oft behaupten, dass ihre Produkte recycelbar sind, wird nur etwa 9 Prozent des Plastikmülls auch wirklich recycelt. Das liegt vor allem daran, dass es zu viele unterschiedliche Abfallentsorgungssysteme gibt, aber auch an mangelnden Kapazitäten und unzureichender Aufklärung zum Thema Recycling.
Kunststoff, der nicht recycelt wird, landet viel zu häufig in der Natur und richtet dort großen Schaden an. Weltmeere verdrecken und ganze Ökosysteme drohen, zu kollabieren. Sowohl Menschen als auch Tiere nehmen inzwischen jedes Jahr Tausende von winzigen Kunststoffpartikeln in sich auf.
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Um der Verschmutzung Einhalt zu gebieten und um unseren Planeten zu schützen, müssen Länder Maßnahmen auch in Bezug auf die Kunststoffproduktion ergreifen. Dies haben bereits mehr als 60 Länder getan.
In der Zwischenzeit tragen Aktivisten wie diejenigen, die sich an der #trashtag-Challenge beteiligen, einen wertvollen Beitrag dazu bei, das globale Plastik-Chaos in den Griff zu kriegen.