Warum das wichtig ist:
Die USA sind einer der größten Geldgeber der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Globale Gesundheitskrisen treffen vor allem die ärmsten Menschen weltweit. Die Global Goals der Vereinten Nationen (UN) fordern Regierungen deshalb auf, stärker in Gesundheit weltweit zu investieren. Werde jetzt mit uns aktiv.

Der kürzlich für 2021 veröffentlichte Haushaltsentwurf der Trump-Regierung sieht Kürzungen von fast 65 Millionen US-Dollar für die WHO vor.

Im Vergleich zum vorherigen Haushalt entspräche dies einer Reduzierung der Fördergelder um 50 Prozent, berichtet der Nachrichtendienst CNN. Insgesamt sind Kürzungen für globale Gesundheitsprogramme in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar geplant. Für Militär- und Verteidigungsausgaben sieht der aktuelle Haushaltsentwurf hingegen eine Erhöhung vor – von 678,6 auf 740,5 Milliarden Dollar.

Kürzungen trotz Gesundheitsnotstand

Diese Ankündigung kommt in einer Zeit, in der die weltweite Gesundheit durch den Ausbruch des tödlichen Coronavirus massiv bedroht ist. Die WHO hat bereits den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Momentan stellen die USA etwa 15 Prozent der Fördergelder der WHO bereit und sind damit der größte Geldgeber für die Organisation. Angesichts der akuten Bedrohung durch das Coronavirus und der zentralen Rolle der WHO bei dessen Bekämpfung hätten Einbußungen in der vorgesehenen Höhe fatale Folgen.

Das Coronavirus wurde in Wuhan, Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei entdeckt. Seitdem steigt die Zahl der Krankheitsfälle täglich an. Insgesamt haben sich bisher 71.710 Menschen infiziert, 1.775 Menschen sind an dem Virus verstorben (Stand: 17.02).

Solidarität statt Einzelgängertum gefordert

“Unsere größte Sorge ist eine potentielle Ausbreitung [des Virus] in andere Länder mit schwächeren Gesundheitssystemen, denen es an Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten fehlt“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einer Pressekonferenz. “Wir sind nur so stark, wie das schwächste Glied in der Kette.“

“Wir können diesen Ausbruch nur mit Solidarität besiegen – politische Solidarität, wissenschaftliche Solidarität und finanzielle Solidarität“, fügt er hinzu.

Noch gibt es die Hoffnung, dass der Haushaltsentwurf so nicht verabschiedet wird. Das Repräsentantenhaus der USA kann gegen diese Haushaltskürzungen stimmen – und hat dies bei ähnlichen Fällen in der Vergangenheit bereits getan.

Editorial

Armut beenden

Die USA kündigen massive Kürzungen für die Weltgesundheitsorganisation an

Ein Beitrag von Pia Gralki  und  Brandon Wiggins