Man kann fast schon sagen, dass in den USA Ausnahmezustand herrscht, seit dem Präsident Trump Ende Januar sein Einreiseverbot für alle Menschen aus bestimmten muslimischen Ländern aussprach. Menschen mit den ‚falschen’ Reisepässen waren an Flughäfen rund ums Land gestrandet und wurden teilweise mit der nächsten Maschine zurück in ihr Heimatland befördert. Andere warteten verängstigt in der Wartehalle und wussten nicht, ob sie ihre Angehörigen bald in die Arme nehmen können oder nicht.
Menschen auf der ganzen Welt protestierten gegen Trumps vorgehen, sowohl in den USA wie zum Beispiel am John F. Kennedy Flughafen in New York als auch in anderen Ländern und Städten wie in London.
Letzte Woche Freitag wurde das Einreiseverbot dann durch ein kalifornisches Berufungsgericht aufgehoben. Seitdem herrscht ein erbitterter Kampf zwischen Regierungsanwälten und Präsident Trump auf der einen und Millionen Gegnern auf der anderen Seite.
Mittlerweile stellen sich auch immer mehr Unternehmen gegen die Politik Trumps und setzen sich für Immigranten und Flüchtlinge ein.
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Starbucks zum Beispiel hat einen Tag nach Bekanntmachung des Einreiseverbots gesagt, dass sie 10.000 Flüchtlinge innerhalb der nächsten fünf Jahre einstellen will. Howard Shultz, Vorsitzender der bekannten Kaffeehauskette, schrieb in einem Brief an seine Angestellten, dass das Vorhaben in Kaffeehäusern weltweit umgesetzt werden soll. Das Programm soll sich vor allem an Flüchtlinge und Immigranten richten, „die sich zuvor beispielsweise für US-Truppen als Übersetzer und Unterstützer eingesetzt haben“.
Starbucks will sich außerdem für Kaffeebauern in Mexiko einsetzen und sicherstellen, dass alle Arbeiter krankenversichert sind. Zudem will es das „Dreamers Immigration“-Programm unterstützen, so dass die Abschiebung von jungen Einwanderern, die bereits als Kinder in die USA kamen, um zwei Jahre verschoben wird, damit sie laut AP Bericht die Chance auf Antrag einer Aufenthaltsgenehmigung erhalten.
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Die Online-Plattform Airbnb, auf der man private Unterkünfte buchen und vermieten kann, sowie das Taxiunternehmen Uber wollen ebenfalls alles daran setzen, den Aufruhr und den Stress der vergangenen Tage in den kommenden Wochen zu erleichtern.
Brian Chesky, Vorstandsvorsitzender von Airbnb, verkündete schon am ersten Abend, nachdem das Einreiseverbot verhängt wurde, dass es landesweit kostenlose Unterkünfte für all diejenigen, die von dem Verbot betroffen sind, zur Verfügung stellen wolle. Auf seiner privaten Facebook-Seite schrieb er:
„Menschen aus bestimmten Ländern oder Flüchtlinge nicht nach Amerika rein zu lassen, ist falsch und wir sollten zu denen halten, die am meisten durch das Verbot betroffen sind. Airbnb bietet deshalb kostenlose Unterkünfte für Flüchtlinge sowie jeden Menschen an, der durch das Verbot nicht in den Flug Richtung USA steigen kann und die sich nicht in ihrem Heimatland oder ihrer Heimatstadt befinden. Wir haben drei Millionen Unterkünfte. Wir können mit Sicherheit die ein oder andere Unterkunft finden.“
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Auch Travis Kalanick, der Chef der erfolgreichen Taxi-App „UBER“, hat angekündigt, dass sein Unternehmen weiterhin seine Fahrer entschädigen wird, die aufgrund des Einreiseverbots nicht zurück in die USA reisen konnten.
Our CEO's reaction to immigration order: "We'll compensate drivers impacted by the ban pro bono for next 3 months." https://t.co/meCT1ahEjH
— Uber (@Uber) 29. Januar 2017
Die Unternehmen stehen nicht alleine da. Neben ihnen haben sich auch die Firmenchefs von Google, Microsoft und Facebook gegen das Einreiseverbots Trumps ausgesprochen. Bleibt zu hoffen, dass das Einreiseverbot in den nächsten Tagen und Wochen nicht wieder eingeführt wird.