Mit einem emotionalen Video ruft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Menschen auf der ganzen Welt dazu auf, das ukrainische Volk inmitten des andauernden Krieges mit Russland zu unterstützen und ihm beizustehen.

Selenskyj beschreibt die schrecklichen Folgen des Konflikts für die Menschen in der Ukraine und fordert die Regierungen auf, militärische Hilfe zu leisten, damit die ukrainische Armee in der Lage sei, die russische Invasion abzuwehren. Viel Wichtigkeit schreibt er dem eigenen Handeln aller Global Citizens zu, die seiner Meinung nach die Macht haben, das Blatt zu wenden. 

"Wir wissen, dass uns die Menschen auf der ganzen Welt hören und uns besser verstehen können als jede*r Politiker*in", sagte Selenskyj. "Politiker*innen folgen immer den Menschen, also erheben Sie bitte Ihre Stimme. Ich bitte Sie, über die Ukraine zu sprechen, gehen Sie auf die großen Plätze Ihrer Städte. Unterstützen Sie uns, zeigen Sie Ihre starke Position, zeigen Sie Ihre Unterstützung für die Ukraine."

Er fügte hinzu: "Wir alle sind Menschen dieser Welt. Wir sollten zusammenhalten, wir sollten stark sein und Solidarität zeigen".

Die Ukraine hat die NATO aufgefordert, "den Himmel zu schließen" oder eine "Flugverbotszone" über dem Land einzurichten, aber die Staatsoberhäupter haben dies bisher abgelehnt, da dies den Abschuss russischer Flugzeuge und die Eskalation des Konflikts zu einem globalen Krieg bedeuten würde. In seiner Botschaft forderte Selenskyj stattdessen zusätzliche militärische Ausrüstung und Nachschub, damit die Ukraine selbst in der Lage ist, die Flugverbotszone durchzusetzen.

Laut Selenskyj müssen die russischen Kampfjets gestoppt werden, da sie den größten Schaden angerichtet haben: Die Luftangriffe zerstörten die ukrainische Infrastruktur, legten ganze Stadtteile in Schutt und Asche und töteten unzählige Menschen.

Selenskiy warnte, dass der Rest der Welt in Gefahr sei, solange die russische Invasion andauere.

Bereits jetzt gibt es Bemühungen, den Krieg zu beenden. Die Vereinten Nationen (UN) leisten mit Unterstützung von Regierungen und Organisationen aus aller Welt humanitäre Hilfe für die Ukraine und arbeiten rund um die Uhr daran, einen Waffenstillstand und Frieden zu erreichen.

Aber im Laufe von etwas mehr als einer Woche hat die russische Invasion katastrophale Schäden im Land verursacht.

Genaue Zahlen sind zwar immer noch schwer zu ermitteln, doch schätzt man, dass seit Beginn der Invasion am 24. Februar Hunderte von Zivilist*innen und Tausende von Soldat*innen gestorben sind und noch mehr verwundet wurden. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind aus der Ukraine geflohen und weitere sind innerhalb des Landes vertrieben worden. 

Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser wurden bombardiert. Lebenswichtige Infrastrukturen wie für die Energieversorgung, U-Bahn-Stationen und Wasserversorgungssysteme wurden beschädigt oder sogar zerstört. Infolgedessen haben die Menschen in der Ukraine den Zugang zu Unterkünften, Gesundheitsdiensten, Lebensmitteln, Wasser, Bildung und anderen Grundbedürfnissen verloren, wodurch sie von extremer Armut bedroht sind. 

In der Zwischenzeit haben russische Truppen ein Kernkraftwerk besetzt, das im Falle einer Beschädigung die verheerenden Auswirkungen der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986 in den Schatten stellen könnte.

Das ukrainische Militär hat einen entschlossenen Widerstand gegen die russischen Streitkräfte geleistet, um ihre Städte zu schützen und die Invasion abzuwehren. Hunderttausende von Freiwilligen haben zu den Waffen gegriffen, um ihre Heimat zu schützen. Selenskyj versucht seinem eigenen Land als Vorbild zu dienen und stellt sich selbst an die Front und schwor, bis zum Ende in der Ukraine zu bleiben. 

Die Welt muss jetzt zusammenhalten, um das einzig Gerechte zu fordern: den sofortigen Rückzug der russischen Armee aus der Ukraine. Werde jetzt mit uns aktiv, um die von der Invasion in der Ukraine betroffenen Menschen zu unterstützen, für lebensrettende Hilfe zu sammeln und Frieden zu fordern. 

Hier kannst du den ganzen Aufruf Zelenskyjs lesen:

Sie alle wissen, was Terrorismus ist: Geiselnahme, das Sprengen von Flugzeugen. 

Aber jetzt sehen Sie etwas noch Schrecklicheres – es ist keine einzelne Person, kein Ein-Mann-Terror, keine marginale terroristische Organisation. Sie sehen den Staat, den terroristischen Staat, der geplant hat, Städte in der Ukraine mit Marschflugkörpern, Fliegerbomben und Artillerie zu zerstören; den Staat, der sich erlaubt, Atomkraftwerke mit Panzern anzugreifen. 

Kein*e andere*r Terrorist*in hat das bisher getan. Deswegen sollte die Welt entschlossen und vor allem schnell reagieren.

Die Welt muss die russische Regierung stoppen, muss Russland stoppen, um den Beschuss und die täglichen Bombardierungen einzustellen.

Wenn westliche Politiker*innen Angst haben, sagen wir: Dann lasst es uns tun.

Gebt uns, den Ukrainer*innen, Kampfflugzeuge und Kampfjets, mit denen wir uns selbst, unsere Kinder, unsere Freund*innen, unsere Eltern, unsere Städte, unsere Erinnerungen, unsere Architektur schützen können. 

Gebt der Ukraine eine Raketenabwehr, die garantiert, dass niemand ein Atomkraftwerk in die Luft jagt und die Ukraine und ganz Europa nicht zerstört werden. 

Was gibt es sonst noch zu bedenken?

Stellen Sie sich vor, Sie wären in einem gewöhnlichen Krankenhaus, zum Beispiel in Paris. Ich wünsche mir das nicht, aber stellen Sie sich das eine Sekunde lang vor. Oder eine Schule in Chicago, oder ein Wohngebiet im Zentrum von Berlin.

Was würden Sie tun, wenn Terrorist*innen sie mit Raketen, mit Luftangriffen, mit Bomben komplett zerstören würden, wie es hier in der Ukraine geschieht, in unserem Charkiw, in unserem Tschernihiw, in unserem Mariupol, in Odessa. Kennen Sie die Stadt Odessa? Und weitere Städte!

Dies geschieht in der Ukraine jeden Tag, jeden einzelnen Tag. Tausende von friedlichen zivilen Objekten wurden zerstört.

Wir wissen, dass uns die Menschen auf der ganzen Welt hören und uns besser verstehen können als jede*r Politiker*in". Politiker*innen folgen immer den Menschen, also erheben Sie bitte Ihre Stimme. Ich bitte Sie, über die Ukraine zu sprechen, gehen Sie auf die großen Plätze Ihrer Städte. 

Unterstützen Sie uns, zeigen Sie Ihre starke Position, zeigen Sie Ihre Unterstützung für die Ukraine.

Es ist unmöglich, es zu ertragen, wenn Terrorist*innen töten. Es ist unmöglich, ständig Zugeständnisse zu machen, denn das sind Terrorist*innen!

Es ist wichtig, den Opfern des Terrors zu helfen. Es ist wichtig, sich selbst zu helfen.

Denn Terror kennt keine Grenzen. Für Terrorist*innen gibt es keine Grenzen. Der Terror sucht sich immer neue Opfer.

Wir alle sind Menschen dieser Welt. Wir sollten zusammenhalten, wir sollten stark sein und Solidarität zeigen.

Die Menschheit sollte immer, und vor allem jetzt, Forderungen an die Terrorist*innen stellen und nicht andersherum.

Die Ukraine sollte das Recht haben, sich selbst zu verteidigen. Schützen Sie unser Leben mit Ihrer Hilfe.

Schließen Sie den ukrainischen Himmel. Oder helfen Sie uns, ihn selbst zu schließen, mit Ihren Kampfflugzeugen, die Sie haben, gerade aber am Boden halten.

Für uns wird Ihre Hilfe ein Überleben sein, eine Rettung im Himmel. Damit das Leben auf unserem Boden bleibt. Gemeinsam sollten wir das Leben wählen.

Und wir sollten es jetzt tun.