Warum das wichtig ist:
Junge Aktivist*innen wie Vanessa Nakate stehen bei der globalen Klimabewegung an der Front. Die Vereinten Nationen (UN) fordern Regierungen weltweit auf, den Klimawandel zu bekämpfen und die Zukunft unseres Planetens zu sichern. Setz dich hier mit uns für diese Ziele ein.

Fünf junge Klimaaktivistinnen standen für ein Foto nebeneinander – doch auf einmal waren es nur noch vier. Denn die Nachrichtenagentur AP entschied sich, die einzige nicht-weiße Aktivistin Vanessa Nakate aus dem Bild zu schneiden. Der aus Uganda stammenden Aktivistin brach dies das Herz, sagte sie später.

Das Bild wurde beim Weltwirtschaftsforums in Davos, Schweiz, aufgenommen. In der Originalversion ist Nakate mit den Klimaaktivistinnen Luisa Neubauer, Greta Thunberg, Isabelle Axelsson und Loukina Tille zu sehen.

Kurz darauf veröffentlichte die 23-jährige Nakate ein Video auf ihren Social Media Kanälen, in dem sie sagt, dass ihr durch die Aktion von AP die “Definition des Wortes Rassismus“ vor Augen geführt wurde.

“Das haben wir nicht verdient“, sagt sie in dem Video vom 24. Januar. “Afrika hat die niedrigsten Treibhausgasemissionen, dennoch sind wir am stärksten von der Klimakrise bedroht (…). Dass ihr unsere Stimmen verdrängt, wird nichts daran ändern. Dass ihr unsere Geschichten verdrängt, wird daran nichts ändern. “

Die Nachrichtenagentur AP hat sich mittlerweile öffentlich entschuldigt und den Fehler eingeräumt.

Aber für Nakate steht dieser Vorfall für eine verbreitete Form von systematischem Rassismus. Während weiße Aktivist*innen oftmals gefeiert werden, würden People of Color-Aktivist*innen ignoriert und ihre Bemühungen größtenteils unterschätzt, erklärt sie.

Dabei brauche die Klimaschutzbewegung insbesondere die Einblicke von afrikanischen Aktivist*innen – denn Afrika ist der Kontinent, der den Klimawandel momentan am heftigsten zu spüren bekomme, so Nakate.

Nakates Videoreaktion ging sofort viral und vergrößerte ihre Followerschaft enorm. Sie möchte ihre wachsende Plattform nun dafür nutzen, den Stimmen Gehör zu verschaffen, die bisher nicht gehört wurden, so die Aktivistin.

Nakate wurde 2018 Teil der Klimaschutzbewegung, nachdem ihre Heimat Uganda von mehreren Bedrohungen gleichzeitig heimgesucht wurde, berichtet die Nachrichtenseite Democracy Now.
“Mein Land hängt stark von der Landwirtschaft ab, deshalb sind auch die meisten Menschen von ihr abhängig“, sagte sie. “Wenn unsere Bauernhöfe also von Überflutungen und von Dürren zerstört werden und die Ernte geringer ausfällt, schießen die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe.“

Damals wurde Nakate die erste Anhängerin der Fridays For Future-Bewegung ihres Landes. Anfang 2019 begann sie, jeden Freitag vor dem Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Kampala für den Klimaschutz zu protestieren.

Zudem gründete sie “The Rise Up Movement“, ein globales Netzwerk von Klimaaktivist*innen, die sich für ein sofortiges Ende fossiler Energien einsetzen.

Nakate reiste nach Davos, um ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen und die Zusammenarbeit zu stärken. Obwohl die Aktion von AP zwar zunächst ihre Bemühungen scheitern ließ, ist letztendlich genau das Gegenteil passiert: Ihre Stimme war noch nie lauter.

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Umwelt schützen

Klimaaktivistin Vanessa Nakate verschafft den Stimmen Gehör, die bisher auf der Strecke blieben

Ein Beitrag von Joe McCarthyErica Sánchez  und  Pia Gralki