Wakanda Forever. Das ist nicht nur der Name eines bald erscheinenden Films oder ein Synonym für Marvels Black Panther. Es ist ein Versprechen an BIPoC-Menschen (Schwarze, Indigene und People of Color) auf der ganzen Welt, vor allem im Globalen Süden und insbesondere in Afrika: Egal, was kommen mag, man wird uns nicht besiegen. Wir bleiben bestehen.
Die Emotionen, die Marvel mit der Veröffentlichung des Trailers zu Black Panther: Wakanda Forever ausgelöst hat, sind nicht zu leugnen. Wir mussten uns bei jedem Anschauen die Tränen verkneifen – und wir haben ihn auf Dauerschleife gesehen. Es ist natürlich eine Ode an den verstorbenen Chadwick Boseman, dessen Stimme wir jedes Mal hören, wenn wir den Satz lesen, der zum Titel des Films wurde.
Diese Hommage verdient unsere ganze Anerkennung. Doch sie zeigt auch, was es braucht, um nach vorne zu schauen. Der Trailer macht deutlich, dass die Welt oft nicht darauf wartet, dass wir uns von einem Schlag erholen, bevor uns direkt der nächste Schlag trifft und unsere Sicherheit und die soziale Gerechtigkeit bedroht.
Wir sind der Meinung, dass jeder Global Citizen den Black Panther Trailer mindestens einmal (oder öfter!) sehen sollte, weil uns die wichtigen Botschaften, die der Film für Global Citizens auf der ganzen Welt bereithält, einfach nicht aus dem Kopf gehen. In nur etwas mehr als zwei Minuten hat uns der Trailer zum Trauern gebracht, uns zum Nachdenken angeregt und uns dazu gebracht, handeln zu wollen.
Hier sind einige der Gründe, warum wir glauben, dass dieser Film für Global Citizens wichtig ist.
1. Er bietet eine ehrliche Perspektive auf das Bild der "starken Schwarzen Frau”
2018 haben wir uns in Black Panther von den beeindruckenden Schwarzen weiblichen Anführerinnen und Nebenfiguren im Film begeistern lassen. Ein zentraler Fokus des Films lag darauf, der Welt zu zeigen, wozu Schwarze, afrikanische Frauen fähig sind.
Doch im Vergleich zu 2018 zeigt der Black Panther: Wakanda Forever Trailer eine verletzlichere Seite der Frauen, die wir als absolute Säulen der Stärke kennengelernt haben. Königin Ramonda, Shuri, die Dora Milaje (Wakandas Kriegerinnen) und Nakia werden zu Beginn des Trailers alle in einem Zustand der Nachdenklichkeit, des Schmerzes und der Trauer gezeigt.
Das Wichtigste daran ist jedoch, dass der Trailer zeigt, dass diese Verwundbarkeit ihre Stärke nicht schmälert, was wir insbesondere in den letzten Aufnahmen der Dora Milaje sehen, die gegen einen neuen Feind antreten.
Das Bild der “starken Schwarzen Frau” ist und war schon immer ein Feind des Fortschritts auf dem Weg zum vollständigen Ende der Armut. Jemanden als starke Schwarze Frau zu bezeichnen, klingt zwar wie ein Kompliment. Es soll eine Anerkennung dafür sein, dass sie immer bereit ist, zu kämpfen, zu verteidigen, Opfer zu bringen und keine Unterstützung oder Hilfe zu brauchen. Doch es ist eine einseitige Sichtweise auf Schwarze Frauen, die sie so erscheinen lässt, als bräuchten sie keine Ressourcen oder Unterstützung, um Fortschritt voranzutreiben.
Das Bild der “starken Schwarzen Frau” verhindert, Schwarze Frauen als die vielseitigen und facettenreichen Menschen anzuerkennen, die sie sind und charakterisiert sie stattdessen als unantastbar. Aber was genau hat das mit Armut zu tun?
Schwarze Frauen, insbesondere im Globalen Süden, gehören zu denjenigen, die am stärksten von extremer Armut und deren Auswirkungen betroffen sind. Frauen sind stark, keine Frage – aber wenn das als alles entscheidendes Merkmal dargestellt wird, lenkt es von der dringend notwendigen weitreichenden Unterstützung ab, die Frauen benötigen, um Zugang zu den Ressourcen und der Hilfe zu erhalten, die für die systemischen Veränderungen notwendig sind, um extreme Armut zu beenden.
Frauen mögen in der Lage sein, zu kämpfen, zu beschützen und Opfer zu bringen, aber in einer Welt, in der weißes Privileg und Männlichkeit schon immer Vorrang hatten, reicht individuelle Stärke oft nicht aus, um Frauen aus systembedingten Widrigkeiten und Armut zu befreien.
Black Panther: Wakanda Forever erinnert daran, dass Schwarze Frauen zwar alles bewältigen können, was auf sie zukommt, dass sie aber nicht aus Stein gegossen sind und dass auch sie von Zeit zu Zeit Unterstützung brauchen, um die größten Herausforderungen zu meistern.
Königin Ramonda (gespielt von Angela Bassett) ist die einzige Person, die in dem Trailer tatsächlich spricht, und es sind zwei kraftvolle Sätze, die genau diesen Punkt hervorheben.
“Ich bin die Königin der mächtigsten Nation auf der Welt und meine gesamte Familie ist weg”, spricht sie aus. “Hab ich nicht einfach alles gegeben?”
2. Tems' Cover von 'No Woman No Cry' feiert afrikanische Künstler*innen
Zunächst möchten wir der nigerianischen Sängerin Tems unsere Anerkennung dafür aussprechen, dass sie Afrika auf den Radar der ganzen Welt bringt. Erst erhielt sie einen BET-Award und jetzt begleitet ihre Stimme einen der am meisten erwarteten Trailer für 2022. Ganz zu schweigen davon, dass ihr Name bereits mit dem neuen Album von Beyoncé in Verbindung gebracht wird. Wir können nicht genug von ihr bekommen.
Es kommt nicht oft vor, dass afrikanische Stimmen gehört werden, geschweige denn, dass sie die Gelegenheit erhalten, die Hauptrolle im Trailer eines großen Blockbusters zu spielen. Tems' Interpretation von Bob Marleys "No Woman No Cry" spiegelt nicht nur den Ton des Trailers wider, sondern erinnert die Welt auch daran, dass es jetzt an der Zeit ist, afrikanische Künstler*innen ins Rampenlicht zu rücken.
Tems ist nicht die Einzige, die Afrika stolz macht – die ersten drei Songs des offiziellen Soundtracks wurden bereits veröffentlicht und wir können uns auch auf die Stimme der Ghanaerin Amaarae im Film freuen.
Afrikanische Künstler*innen verdienen weltweite Anerkennung und Aufmerksamkeit. Denn diese Anerkennung ist entscheidend dafür, dass die Welt den Kontinent nicht nur als einen Ort der Armut wahrnimmt. Auch wenn die Armut existiert, ist sie kein Grund zum Mitleid, sondern eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.
Wenn Afrikas Künstler*innen zeigen, was wir trotz Armut erreichen können, wird sich die Wahrnehmung des Kontinents ändern und diejenigen, die über die größten Ressourcen verfügen, können Investitionen in die Entwicklung Afrikas als Chance und nicht als Almosen sehen.
3. Es zeigt, dass das Vermächtnis eines Helden der sozialen Gerechtigkeit genauso wichtig ist wie sein Wirken
Mit dem Tod von Chadwick Boseman (der selbst ein Held und eine Inspiration für uns war) ist T'Challa von uns gegangen – der Kampfgeist für Gerechtigkeit, den er hinterlassen hat, ist jedoch ungebrochen. Sein Vermächtnis spricht Bände und im Trailer sieht man, dass zwischen all der Trauer sein Leben und sein Vermächtnis, das er dem Volk von Wakanda hinterlassen hat, gefeiert wird.
Es erinnert an Größen wie Nelson Mandela, Martin Luther King Jr. und viele andere, die die Welt verlassen haben, deren Vermächtnis jedoch geblieben ist und Zurückgebliebenen weiter dazu antreibt, nach Gerechtigkeit zu streben und Frieden zu fordern.
@straw_hat_goofy♬ original sound - Juju
4. Er zeigt einen neuen Schauspieler aus dem Globalen Süden
Wir wollen mehr Geschichten über Figuren aus dem Globalen Süden sehen, denn Repräsentation ist wichtig. Der Trailer stellt eine neue Figur vor: Namor, Herrscher von Atlantis, gespielt vom mexikanischen Schauspieler Tenoch Huerta.
Im Trailer wird er zwar als Antagonist dargestellt, doch die Besetzung der Rollen ist zentral. Black Panther trägt dazu bei, nicht nur die Exzellenz Schwarzer Schauspieler*innen ins weltweite Rampenlicht zu rücken, sondern jetzt auch die lateinamerikanischer Schauspieler*innen.
Huerta hielt eine bewegende Rede (sowohl auf Englisch als auch auf Spanisch), bevor der Trailer auf der San Diego Comic-Con zum ersten Mal gezeigt wurde, in der er die Bedeutung von Vielfalt und Inklusion in Hollywood hervorhob.
"Ich komme aus der Nachbarschaft und bin dank Inklusion hier. Ohne Inklusion wäre ich nicht hier", sagte er. "Viele Kinder schauen aus ihren Vierteln zu uns und träumen davon, ebenfalls hier zu sein. Und das werden sie."
5. Er zeigt auf, wie Afrika ständig um sein Land kämpfen muss
Die Prämisse des Films ist ziemlich klar: der Kampf um den Schutz dessen, was Afrika und seinen Menschen gehört. Das mag vertraut klingen, denn obwohl Wakanda ein fiktives afrikanisches Land ist, handelt es sich bei der Handlung um eine sehr reale Geschichte des Kontinents, die sich seit Jahrhunderten abspielt.
Nach dem Tod von König T'Challa müssen die Führer*innen des Landes aufstehen und kämpfen, um Wakanda vor einer Invasion zu schützen. Das ist nicht neu. Allein in diesem Jahr gab es schockierende Berichte über das Volk der Massai in Tansania, das gegen die Vertreibung von seinem rechtmäßigen Land kämpft.
2021 haben die südafrikanischen Khoi San ihr Land gegen den Großkonzern Amazon verteidigt, der auf dem Land der Ureinwohner*innen einen neuen Firmensitz errichten wollte. Dies sind aktuelle Beispiele, doch wir haben das Gleiche in der Geschichte Afrikas schon so viele Male erlebt.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese Geschichten auf großen Plattformen gezeigt werden, damit das Publikum sieht, wie Ungerechtigkeiten auf der ganzen Welt aussehen können und damit wir daran erinnert werden, dass diese Kämpfe immer noch sehr aktuell sind.
Auf welche Szene im Film freust du dich schon besonders und wie hat dich der Trailer inspiriert, aktiv zu werden?