Warum das wichtig ist:
Nahrungsmittelverschwendung trägt in hohem Maße zur Klimakrise bei. Denn die Abfälle setzen bei der Verrottung Methangas frei, ein Treibhausgas, das sogar noch stärker als Kohlendioxid wirkt. Zudem kann das Teilen und Spenden von Lebensmitteln anderen Menschen helfen. Schließe dich hier an und werde aktiv, um Global Goal Nummer 13, Maßnahmen zum Klimaschutz, voranzutreiben.

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Du vermeidest Einwegplastik, forderst Politiker*innen auf, sich gegen den Klimawandel einzusetzen – doch wie oft wirfst du Lebensmittel weg? In unserer schnelllebigen Welt ist es schwierig, den Beruf oder Nebenjob, das Studium und Sozialleben unter einen Hut zu bringen. Zusätzlich Einkäufe zu planen und Verschwendung zu vermeiden, kann schwierig sein.

Weltweit haben wir ein Überangebot an Nahrungsmitteln – doch es ist nicht gerecht verteilt. Nach Schätzungen der Food Aid Foundation sind 798 Millionen unterernährt – das ist jeder Siebte. Gleichzeitig wird an anderen Orten auf der Welt ein Drittel der Nahrungsmittel weggeworfen.

Dieses Ungleichgewicht ist in vielerlei Hinsicht negativ. Besonders problematisch: Die Auswirkungen auf unsere Umwelt. Denn Lebensmittelabfälle setzen große Mengen Methangas frei. Diese wiederum tragen zur Erderwärmung bei. Wir können den Effekt vermeiden, indem wir einfach Lebensmittelabfall reduzieren – oder indem wir nicht verwendete Lebensmittel anderweitig verwenden und eine “Kreislaufwirtschaft“ in diesem Bereich aufbauen.

Helen White von der “Love Food Hate Waste”-Kampagne erklärt: “Kreislaufwirtschaft bedeutet, dass Ressourcen effizient genutzt und wiederverwendet werden, damit nichts verschwendet wird. Keine Lebensmittel wegzuwerfen, ist ein guter Anfang. Wer alle gekauften Lebensmittel genießt, rettet sie vor dem Mülleimer – eine Win-Win-Situation!” Und auch das Portemonnaie profitiert: Wer weniger wegwirft, muss weniger einkaufen – und aufgrund der Inflation sind die Preise für Lebensmittel in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.

Auch, wenn es natürlich etwas Aufwand bedeutet, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, gibt es eine gute Nachricht: Du hast viele, einfache Möglichkeiten, um endlich damit anzufangen. Das sind die besten Tipps:

1. Einkaufen nach Plan

Ein erster Schritt könnte sein, weniger, dafür aber häufiger einzukaufen. Denn so lässt sich verhindern, dass Obst oder Gemüse verderben. Zudem ist es leichter, für einen kurzen Zeitraum zu planen. Auch möglich ist es, immer für eine ganze Woche einzukaufen, sofern man vorher über mögliche Rezepte nachdenkt, berücksichtigt, wie lang Produkte frisch bleiben und dann eine Einkaufsliste schreibt. Mit leerem Magen einzukaufen, ist nicht zu empfehlen – denn sonst landen Lebensmittel im Einkaufskorb, die man eigentlich gar nicht benötigt. “Kaufe, was du brauchst. Wenn es Aktions-Produkte günstiger gibt, kaufe sie nur, wenn du sie auch isst”, empfiehlt White. “Versuche, den Inhalt des Kühlschranks vor dem Einkaufen zu fotografieren, um nicht etwas zu kaufen, was dort schon auf Vorrat steht.”

2. Aufbrauchen, was man zu Hause hat

Sobald man die Dinge gekauft hat, die man benötigt, empfiehlt White, in der Küche kreativ zu werden, um die übrig gebliebenen Produkte zu verbrauchen – du wirst überrascht sein, welche Möglichkeiten es gibt. “Iss, was du gekauft hast”, rät sie schlicht. “Von der Brotkruste bis zur Kartoffelschale gibt es viele Optionen, jedes essbare Stückchen eines Lebensmittels aufzubrauchen.” Wer online nach “Resteverwertung” oder “Rezepte aus Resten” sucht, findet viele Anregungen und Rezepte.

3. Alles richtig lagern

Wer hat nicht einen zumindest kleinen Schrank voller Tupperware-Boxen? Reste aufzubewahren gibt einem nicht nur das Gefühl, sein Leben im Griff zu haben, sondern es eröffnet auch mehr Freiheiten, wie und wann die Reste gegessen werden. Keine Lust, jeden Abend das Gleiche zu essen? Nimm die übrig gebliebene Portion mit zur Arbeit und iss sie in der Mittagspause oder bewahre sie für einen weiteren Tag im Kühlschrank auf. 
Wer lieber auf Plastik bei der Aufbewahrung verzichten will, der wird auch auf der Suche nach kunststofffreien Behältern fündig. Es gibt sie aus Glas, Edelstahl, Bambus, Baumwolle oder recycelten Materialien.
“Manche Lebensmittel – die meisten Obst- und Gemüsesorten – schmecken am besten, wenn sie im Kühlschrank gelagert werden , andere – etwa Brot, Kartoffeln – sind im Küchenschrank besser aufgehoben”, sagt White. “Am wichtigsten: Fast alles kann bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum auch eingefroren werden.” Für alles andere ist es praktisch, den Tag des Öffnens auf der Packung zu notieren. So hast du immer im Blick, was du als nächstes aufbrauchen musst.

4. Rette Lebensmittel, die Restaurants wegwerfen müssten

Es gibt einige Apps, die Cafés und Restaurants bei der Müllvermeidung unterstützen. Viele Lokale haben am Abend noch Produkte oder Gerichte übrig, die sie dank der App für einen reduzierten Preis noch verkaufen können. Teste zum Beispiel “To Good to Go” und entdecke Angebote von Läden in deiner Nähe – von Sushi über Curry bis hin zu Backwaren. Du rettest die Produkte vor dem Mülleimer und erhältst nach einem anstrengenden Arbeitstag ein günstiges, fertig gekochtes Gericht.

5. Teile dein Essen mit Freund*innenen und Nachbar*innen!

Für mehr als eine Person zu kochen, ist ein guter Weg, um effizienter mit Lebensmitteln umzugehen. Gleichzeitig ist es ein toller Anlass, um Leute einzuladen und gemeinsam zu essen.
Apps wie Olio ermöglichen zudem, Fotos von Gemüseresten oder ähnlichem zu posten und sich mit Nachbar*innen zusammenzutun, mit deren Reste sich ein vollständiges Rezept ergibt. Neben Abfallvermeidung kannst du so auch Geld sparen.

“Wir glauben, dass kleine Aktionen zu großen Veränderungen führen können”, sagte Olios Gründerin Tessa Cook 2017 gegenüber Global Citizen. “Ein gerettetes Törtchen, eine gerettete Karotte nach der anderen, können wir gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft aufbauen – eine Zukunft, in der unsere wertvollsten Ressourcen nicht weggeworfen, sondern geteilt werden.”

6. Lebensmittel spenden 

Vielleicht stehst du kurz vor einem Umzug und möchtest keine Konserven mitschleppen. Oder du hast einfach Unmengen an Lebensmittelvorräten zu Hause, die du nicht aufbrauchen kannst. Diese an die örtliche Tafel zu spenden ist sicher keine schlechte Idee. Laut einer Statistik von Tafel Deutschland e.V. stammen 90 Prozent der jährlich 264.000 Tonnen dort abgegebenen Lebensmittel von Spenden. 
Obwohl Deutschland ein wohlhabendes Land ist, nutzten 2019 1,65 Millionen Menschen die Lebensmittelausgabe. Bevor du Produkte abgibst, solltest du dich vorher bei Tafel Deutschland e.V. informieren, welche Produkte benötigt werden.

7. Verwende einen Kompostbehälter

Es ist nicht gerade der glamouröseste Weg, um Lebensmittelabfälle zu verringern, doch eine Komposttonne ist absolut hilfreich. Laut einer Kampagne der Do Nation kann Kompostierung pro Deponie jährlich fast 150 Kilogramm CO2 vermeiden. Denn der Kompost kann als Bodendünger verwendet oder sogar in Biogas umgewandelt werden, der sich als Strom oder Brennstoff nutzen lässt. Aus diesem Grund ist es wichtig, Müll zu trennen und Lebensmittelreste in der Biotonne zu entsorgen. Alternativ ist es möglich, selbst eine Komposttonne oder -box zu verwenden und den Dünger im eigenen Garten zu verwenden – deine Pflanzen werden es dir danken!

Editorial

Armut beenden

7 Tipps, um Lebensmittelverschwendung zu verhindern – und dadurch Geld zu sparen

Ein Beitrag von Helen Lock