Die Fotografin Tina Boyadjieva hat fünf Kontinente, 18 Länder und 22 Städte bereist und im Ergebnis eine wunderbare Fotokollektion geschaffen. Sie zeigt stillende Mütter aus aller Welt.
Mit der “World Breastfeeding Week“ will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf aufmerksam machen, dass Stillen nicht nur normal ist, sondern das Gesündeste für viele Babies und Mütter. Die Chance sollte genutzt und gefeiert, statt mit Scham belegt werden, so der Tenor der WHO.
„Wenn wir finanzielle Situation, Hautfarbe und Religion beiseite lassen, haben alle Mütter im Kern eines gemeinsam: Sie lieben ihre Kinder und leiden, wenn diese Schmerzen haben“, sagte Boyadjieva gegenüber Global Citizen. „Die Liebe einer Mutter ist universell.“
„Es gab nicht eine Mutter unter den 65, die ich fotografiert habe, der die Liebe zu ihrem Kind nicht ins Gesicht geschrieben war, während sie stillte – selbst wenn sie vor der Kamera saß", so Boyadjieva weiter. „Jede einzelne von ihnen sprach über die Verbundenheit und Liebe, die sie während des Stillens empfindet.“
Boyadjieva wählte ihre Route ganz bewusst, um nicht nur Industrinationen sondern auch Länder des Globalen Südens zu bereisen.
„Ich bin mein Leben lang gereist und habe eine unendliche Wertschätzung für die Einzigartigkeit und Schönheit jeder Kultur und Tradition. (…) Ich bin mit starken Frauen aufgewachsen, daher ist es für mich sehr wichtig, die Stärke der Frauen zu vertreten“, sagte sie.
„Ich denke, es ist wichtig, gegenseitigen Respekt und gegenseitige Wertschätzung zwischen den Kulturen zu finden, weil wir alle voneinander lernen können und es immer etwas gibt, das eine Nation besser macht als die andere, unabhängig davon, ob das Land wirtschaftlich fortgeschritten ist oder nicht", fügte sie hinzu. „Wir sind alle Menschen.“
Das Bewusstsein über die gesundheitlichen Vorteile des Stillens - für Mütter, deren Situation und Gesundheit es zulässt - ist eine wichtige Botschaft, die weiter verbreitet werden sollte. Aus einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks (UNICEF) und der WHO geht hervor, dass weltweit 60 Prozent der Babys - schätzungsweise 78 Millionen Neugeborene - in der ersten Lebensstunde nicht gestillt werden.
Dies bedeutet für die betroffenen Babys ein höheres Krankheits- und Sterberisiko. Die meisten davon betroffenen Babys wurden in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen geboren.
Boyadjieva wurde in Bulgarien geboren, lebte aber inzwischen in Großbritannien, Italien und vier verschiedenen US-Bundesstaaten. Sie sagt, sie sei „schockiert und entsetzt darüber“, dass in vermeintlich modernen Gesellschaften wie den USA das Stillen als etwas “Ekelhaftes“ angesehen werde und stillende Mütter mitunter, ein Restaurant deshalb verlassen oder auf öffentliche Toilette ausweichen müssen.
Boyadjievas Projekt entstand in Zusammenarbeit mit “Lasinoh“, einem Unternehmen, das Stillprodukte vertreibt. Sie nutzte sie die Gelegenheit, um Stillenden in der ganzen Welt sehr unaufgeregt zu dokumentieren und ihm damit auch wieder etwas seiner Natürlichkeit und des global-Verbindenden zurückzugeben.