Freitag, 06. Dezember 2024
Berlin, Deutschland, 06. Dezember 2024 - Bei der Finanzierungskonferenz für die Auffüllung der Internationalen Entwicklungsorganisation (IDA) der Weltbank in Seoul sagte die Bundesregierung rund 1,6 Milliarden Euro zu. Die Nichtregierungsorganisationen Global Citizen, International Rescue Committee (IRC) Deutschland und ONE reagieren verhalten auf Deutschlands Beitrag. Trotz des steigenden Bedarfs beinhalten die Zusagen keine Erhöhung zur letzten Finanzierungskonferenz.
Angesichts der aktuellen politischen und haushaltspolitischen Lage in Deutschland werten die Hilfs- und Entwicklungsorganisationen Global Citizen, IRC und ONE es als positives Signal, dass sich die Bundesregierung auf eine finanzielle Zusage für IDA einigen konnte. Allerdings bleibt Deutschland mit seiner Zusage von 1,62 Milliarden Euro hinter den Erwartungen zurück.
In einem gemeinsamen Statement kritisieren Global Citizen, IRC und ONE Deutschlands Zurückhaltung: IDA ist ein Schlüsselspieler in der Bewältigung von extremer Armut, Hunger, Krankheiten und der Klimakrise. Ohne die uneingeschränkte Unterstützung von IDA, haben wir keine Chance, die UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu erreichen. Für jeden US-Dollar, der IDA zur Verfügung steht, kann sie zwischen drei und vier US-Dollar investieren.
Insbesondere aus afrikanischen Ländern wurden die Rufe immer lauter, mehr in IDA zu investieren. Viele Geberländer wie die USA, das Vereinigte Königreich oder Spanien haben daher ihre Beiträge zum Teil deutlich erhöht. Die Tatsache, dass Deutschland die Rufe ignoriert und seinen Beitrag nicht erhöht, kommt einer faktischen Kürzung gleich, wenn man Inflation und Wechselkursschwankungen berücksichtigt.
Ferner betonen die drei Organisationen: “Wir begrüßen, dass Deutschland wichtige Reformen für IDA angestoßen hat, insbesondere in den Bereichen Geschlechtergerechtigkeit und Unterstützung fragiler, von Konflikten und Gewalt betroffener Staaten (FCV). Diese Reformen müssen jetzt durch weitere Finanzierung, und in Partnerschaft mit den NGOs. umgesetzt werden. Sonst werden die bisher erzielten Erfolge zunichtegemacht. Die kommende Bundesregierung muss hier nachlegen. Konkret heißt das: Mehr Geld in IDA investieren sowie notwendige Reformen unterstützen.”
Zur Internationalen Entwicklungsorganisation (International Development Association, IDA)
Die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) ist eine Unterorganisation der Weltbankgruppe, die sich für die Armutsbekämpfung in 75 Ländern mit geringem Einkommen einsetzt. IDA stellt Zuschüsse und langfristige, erschwingliche Darlehen bereit. Mehr als die Hälfte der IDA-Länder erhält die IDA-Mittel ganz oder zur Hälfte in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen. Diese Zuschüsse sind für Länder mit einem höheren Risiko für eine Überschuldung vorgesehen. IDA gilt sowohl für Geber- als auch für Empfängerländer als besonders gutes Investitionsinstrument. Ihre große Stärke ist die Fähigkeit, Mittel auf dem Kapitalmarkt zu hebeln. Für jeden US-Dollar, der IDA zur Verfügung steht, kann sie etwa 3,5 Dollar investieren.
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Global Citizen ist eine globale Bewegung engagierter Menschen, die gemeinsam ihre Stimmen nutzen, um extreme Armut jetzt und überall zu beenden. Global Citizen bietet hierzu Informationen rund um Kernthemen wie Ernährungssicherheit, Gleichberechtigung, Bildung, Umweltschutz und globale Gesundheit – und die Möglichkeit, sich gemeinsam für die Themen einzusetzen, die einem am Herzen liegen. Auf diesen Wegen mobilisiert Global Citizen eine große Community von Global Citizens, die zusammen Entscheidungsträger*innen aus Politik und Wirtschaft zum Handeln auffordert und finanzielle und politische Zusagen für die Global Goals der Vereinten Nationen einfordert. Darüber hinaus unterstützt Global Citizen die Global Goals mit einzigartigen Event- und Aktionsformaten, wie den Global Citizen Festivals, für die Tickets nicht erwerblich sind, sondern durch politisches und soziales Engagement verdient werden. Seit Global Citizen im Jahr 2009 mit der Kampagnenarbeit begann, sind Global Citizens mehr als 33,5 Millionen Mal aktiv geworden. Diese Aktionen haben in Verbindung mit unserer politischen Arbeit dazu geführt, dass Mittel in Höhe von 43,6 Mrd. US-Dollar an unsere Partner*innen ausgezahlt wurden, die bis heute das Leben fast 1,3 Milliarden Menschen verbessert haben. Weitere Informationen unter www.globalcitizen.org und @GlblCtznDE auf Twitter, Facebook und Instagram.
International Rescue Committee (IRC) ist eine internationale Hilfsorganisation, die 1933 auf Anregung von Albert Einstein gegründet wurde. Seitdem unterstützt IRC Menschen, die vor Krisen, Krieg, Verfolgung oder Naturkatastrophen fliehen müssen. Seit 2016 ist IRC in Deutschland präsent. Mehr als 200 Mitarbeitende engagieren sich hier inzwischen mit Unterstützung deutscher und europäischer Geber in Projekten für krisenbetroffene Menschen in mehr als 50 Ländern weltweit. In Deutschland selbst führt IRC in allen 16 Bundesländern Programme zur Integration schutzsuchender Menschen in den Bereichen Bildung, wirtschaftliche Integration sowie Schutz und Teilhabe durch. Weitere Informationen unter www.rescue.org.
ONE ist eine globale überparteiliche Organisation, die sich für wirtschaftliche Chancen und ein starkes Gesundheitswesen in Afrika einsetzt. Dafür fordern wir die nötigen Investitionen. Unsere Arbeit stützt sich auf belastbare Daten und umfasst Aktivismus an der Basis, politische Bildung und politisches Engagement sowie strategische Partnerschaften, um die Politik zu überzeugen. Mehr auf www.one.org.
Caroline Head
media@globalcitizen.org
Alexandra Janecek,
presse@rescue.org
Scherwin Saedi,
scherwin.saedi@one.org